Sinn

Fliegeruhr für 
echte Profis

Der EZM 9 TESTAF von Sinn Spezialuhren ist eine Uhr für jeden Tag und für extreme Einsätze. Das wissen auch Piloten und Polarforscher zu schätzen.

VON HOLGER CHRISTMANN
16. Dezember 2021
Robust und dank Titan ein Leichtgewicht: der Einsatzzeitmesser EZM 9 TESTAF von Sinn Spezialuhren. Foto: Sinn

Uhrenliebhaber wissen um den Perfektionismus des deutschen Uhrenherstellers Sinn Spezialuhren. Die Firma, die 1961 vom Piloten Helmut Sinn ins Leben gerufen wurde, ist heute im Besitz des Diplom-Ingenieurs Lothar Schmidt, der mit großer Leidenschaft an der steten Verbesserung von Material und Technik arbeitet, um die bestmögliche Uhr zu bauen. Die Ergebnisse überzeugen Profis aus unterschiedlichen Einsatzgebieten: Ob Schweizer Rettungsflieger, die Spezialeinheit GSG 9, Extremsportler, Polarforscher oder Kunstflugpiloten, alle vertrauen sie bei Einsätzen und Expeditionen auf die Einsatzzeitmesser aus Frankfurt am Main. 

Ein Beispiel für die Philosophie von Sinn ist der EZM 9 TESTAF (EZM steht für Einsatzzeitmesser). Der EZM 9 TESTAF ist eine Fliegeruhr. Das ist zum Beispiel an der Lünette zu erkennen, wo ein 60-Minuten-Drehring dem Piloten hilft, auf einen Blick die zurückgelegte Flugzeit abzulesen. Schon bei diesem Detail zeigen Schmidt und sein Team, dass sie sich mit herkömmlichen Lösungen nicht zufriedengeben. So entwickelten sie für den Ring, dessen Einlage aus kratzfestem Saphirglas besteht, eine eigene Befestigung: Die Anzeige ist so ins Gehäuse montiert, dass sie nicht durch einen ungünstigen Schlag oder ein Hängenbleiben an einer Kante abspringen kann. Der Drehring ist laut Hersteller unverlierbar. 

Der kleine Kreis mit dem stilisierten Flugzeug zwischen den Balken eines künstlichen Horizonts, verrät dem Kenner, dass der EZM 9 TESTAF die   höchsten technischen Anforderungen für Fliegeruhren erfüllt. Foto: Sinn

Lothar Schmidt regte schon 2012 die erste deutsche Norm für Fliegeruhren an. Unter Mitwirkung von Sinn entwickelte der Fachbereich Luft- und Raumfahrttechnik der Fachhochschule Aachen den technischen Standard für Fliegeruhren (TESTAF). Er stellt sicher, dass eine Fliegeruhr die im Fluggerät vorhandenen Zeitmessinstrumente für den Piloten in vollem Umfang ersetzen kann. Sie wird von physikalischen Belastungen des Flugbetriebs – etwa G-Kräften – nicht beeinträchtig, ist mit den anderen Bordinstrumenten eines Fluggeräts kompatibel und stellt keine Gefahr für Besatzung und Fluggerät dar. Es muss zum Beispiel im Rahmen gewährleistet sein, dass das Magnetfeld der Uhr die Avionik, etwa den Notkompass, nicht stört. Die zertifizierten Fliegeruhren von Sinn erkennt man einem kleinen Icon auf dem Zifferblatt: einer stilisierten Flugzeug-Silhouette, die umrahmt wird von den Balken der Cockpit-Anzeige des künstlichen Horizonts. Natürlich trägt auch der EZM 9 TESTAF dieses Qualitätssiegel. Auf den neuen Standard wurde das Deutsche Institut für Normung (DIN) aufmerksam und nahm den TESTAF als Grundlage zur Entwicklung der DIN 8330. Diese gibt Piloten und Betreibern von Luftfahrzeugen nun Rechtssicherheit, erhöht die Sicherheit im Flugbetrieb und verhindert, dass Flugzeuge am Boden bleiben müssen, weil die Borduhr ausgefallen ist. 

Auch im Dunkeln ist der EZM 9 TESTAF auf einen Blick ablesbar. Dabei helfen mit Leuchtmasse beschichtete Indizes und Zeiger, aber auch die  Übersichtlichkeit des Zifferblatts. Foto: Sinn

Bekannt ist Sinn auch für selbst entwickelte Technologien. So erhöhen die Frankfurter durch Tegimentieren den Härtegrad und damit die Kratzfestigkeit des Gehäuses, das bei, EZM 9 TESTAF aus Titan besteht, einem festen und leichten Material, das keine Allergien auslöst. Eine weitere hauseigene Spezialität ist die sogenannte Ar-Trockenhaltetechnik. Sie löst ein grundsätzliches Problem mechanischer Uhren. Hochwertige synthetische Öle sorgen an den Lagerstellen des Uhrwerks für optimale Schmierung. Luftfeuchtigkeit im Innern der Uhr beschleunigt die Alterung der Öle, was am Ende dazu führt, dass die Uhr ungenau läuft. Um diesen Prozess zu verlangsamen, entwickelten die Ingenieure von Sinn die drei Elemente der Ar-Trockenhaltetechnik: Trockenkapsel, spezielle Dichtungen und Schutzgasfüllung. So wird das Uhrwerk in einer nahezu trockenen Atmosphäre gelagert. Alterungsprozesse und Anlaufen des Deckglases bei Kälteschocks werden verhindert, Funktionssicherheit und Ganggenauigkeit bleiben länger erhalten. 

Der EZM 9 TESTAF ist bis 200 Meter Tiefe wasserdicht und läuft selbst bei  Extrementemperaturen einwandfrei. Dafür stehen Sinn-eigene Technologien, die auf der Gehäuserückseite aufgeführt sind. Foto: Sinn

Angetrieben wird der EZM 9 TESTAF vom Kaliber SW 200-1 des Schweizer Herstellers Sellita. Ein Sinn-Spezialöl sorgt dafür, dass es auch unter Extrembedingungen reibungslos seinen Dienst versieht. Der EZM 9 TESTAF läuft auch zwischen minus 45 Grad Celsius und plus 80 Grad einwandfrei. Im Klimakühlschrank wird jede einzelne Sinn-Uhr, die mit der Temperaturresistenztechnologie ausgestattet ist, darauf getestet, ob sie auch bei solchen Temperaturschwankungen weiterhin genau die Zeit anzeigt.

Mit der FH Aachen verbindet den EZM 9 TESTAF der Technische Standard Fliegeruhren. Der wurde am Fachbereich Luft- und Raumfahrttechnik der Fachhochschule unter Mitwirkung von Sinn entwickelt. Foto: Sinn

Kein Wunder also, dass so viele Profis auf Sinn-Uhren wie den EZM 9 TESTAF vertrauen. Er ist ein Beispiel dafür, was deutsche Ingenieurskunst beim Thema Uhren zu leisten vermag. Die Uhr ist leicht und schmiegt sich angenehm ans Handgelenk an. 

Anerkennende Blicke sind bei Sinn-Uhren garantiert. Uhrenkenner werden dem Käufer oder der Käuferin zu seiner, ihrer fachmännischen (bzw. fachfraulichen) Wahl gratulieren. 

Preis mit Massivarmband 3490 Euro 

Mehr Infos unter: www.sinn.de

© Holger Christmann