Omega

Gold und Bronze

Omega präsentiert eine neue Version der Seamaster 300 aus einer besonders beständigen Bronze-Legierung. Angetrieben wird sie vom Manufakturkaliber 8912. Die Seamster ist als Master Chronometer zertifiziert und somit auch gegen Magnetfelder geschützt.

VON HOLGER CHRISTMANN
5. August 2021
Die Omega Seamaster 300 in warmem Bronze-Gold, einer Legierung, die dafür sorgt, dass die Bronze nur langsam Patina ansetzt. Foto: Omega

Ende der fünfziger Jahre stellte Omega mit der Seamaster 300 eine Pionierleistung auf dem Gebiet der Taucheruhren vor. 2021 gibt es den Taucheruhren-Klassiker in einer neuen Version: Die Seamaster hat jetzt ein Sandwich-Zifferblatt und außer in Edelstahl gibt es sie mit einer neuartigen Legierung aus Bronze und Gold, die Witterungseinflüssen besser standhalten soll. Ihr Manufakturkaliber 8912 ist als Master Chronometer zertifiziert und damit besonders resistent gegen Magnetfelder.

Wir blättern zurück: 1957 war ein wichtiges Jahr in der Geschichte der Schweizer Uhrenmarke Omega. In einem Jahr stellte das Unternehmen gleich drei Modelle vor, die besonderen Belastungen standhielten und Profis verschiedener Einsatzfelder ansprachen. Die Railmaster war besonders gut gegen Magnetfelder abgeschirmt und wandte sich damit an Eisenbahn-Mitarbeiter, Ärzte und Wissenschaftler. Die Speedmaster, ein Chronograph mit Tachymeter-Skala, sprach Motorsport-Fans an (später qualifizierte sie sich auch als Moonwatch), die Seamaster 300 war eine Taucheruhr für Profis. Sie war für Marinetaucher ebenso geeignet wie für die Fans des damals neuen Trendsports Scuba Diving (Sporttauchen). Die Seamaster versprach hohe Wasserdichtheit und besaß einen drehbaren Lünettenring zum Einstellen und Ablesen der Tauchzeit. Zu den Fans der Uhr gehörte Jacques Cousteau, der Pionier der Unterwasser-Expeditionen. Seit 1995 trägt auch James Bond, vom militärischen Rang her Commander der Royal Navy, die Omega Seamaster. Das Modell entwickelte über Jahrzehnte viele Ausprägungen, ob als Ploprof (für Tiefen bis 1200 Meter), Bullhead oder heute als Aqua Terra, Planet Ocean und Diver 300M. Als puristische Version gibt es nun die Seamaster 300 im Vintage-Look. 

Die Omega Seamaster 300 mit sogenanntem Sandwich-Zifferblatt: Durch die ausgestanzten Ziffern und Indizes ist die karamellfarbene Leuchtmasse zu sehen. Die Tauchlünette ist aus Keramik, das Gehäuse aus einer Bronze-Gold-Legierung. Foto: Omega

Sie kommt im Durchmesser von 41 Millimeter auf den Markt und wird von Omegas Co-Axial-Master-Chronometer-Kaliber 8912 angetrieben. Auffällig sind die Neuerungen am Zifferblatt: Es ist jetzt als Sandwich-Zifferblatt angelegt, besteht also aus zwei Scheiben, von denen die untere (statt mit Erdnussbutter, wie ein Sandwich) mit beigem Leuchtmittel beschichtet ist. Auf der oberen Zifferblattscheibe sind die Umrisse von Stundenmarkern und Index-Ziffern ausgestanzt, so dass die nachtleuchtende Substanz von unten durchscheint. Die Angabe des Uhrwerks wurde auf die Rückseite des Gehäuses verlegt, was zum aufgeräumten Look des Zifferblatts beiträgt. Daneben flachten die Omega-Designer das gewölbte Saphirglas ab, sie verkleinerten die Lünette und vergrößerten damit das Zifferblatt-Display, so dass die neue Seamaster 300 schlanker wirkt als ihre Vorgänger.

Die Omega Seamaster 300 gibt es auch in Edelstahl mit blauem Zifferblatt. Foto: Omega

Neben dem Modell in Edelstahl gibt es nun eine Version in Bronze-Gold. Gehäuse und Schließe bestehen aus dieser neuartigen Legierung, die Omega schmelzen ließ, um einen beständigen, roségoldartigen Farbton zu erzeugen. Dafür wurden den Bestandteilen von Bronze, Kupfer und Zinn zusätzlich 9-karätiges Gold, Palladium und Silber beigemischt. Die  Legierung soll weniger schnell oxidieren und damit langsamer als die typische Bronze eine Patina ansetzen. Das ist eine bemerkenswerte Trendumkehr. Bronze wurde in in den letzten Jahren gerade wegen ihrer Patina als lebendiges Metall gepriesen. Für Käufer, die auf Patina lieber verzichten möchten, gibt es jetzt eine Alternative. Allerdings ist die Bronze-Gold-Legierung etwas kostspieliger.

Die Leuchtmasse der Omega Seamaster 300 erstrahlt nachts in blau. Foto: Omega

Die Bronze-Gold-Version ziert ein farblich passender Lünettenring aus Keramik. Die Lünette der Edelstahlversion besteht aus eloxiertem Aluminium. 

Die Bronze-Gold-Version wird mit Lederarmband angeboten, zur Edelstahlvariante gehört ein Edelstahlarmband. Foto: Omega

Angetrieben wird die neue Seamaster 300 von Omegas Co-Axial-Master-Chronometer-Kaliber 8912. Master Chronometer ist ein Zertifikat, das vom Schweizer Instituts für Metrologie (Metas) verliehen wird. Metas prüft neben der chronometrischen Leistung die Wasserdichtheit und die Widerstandsfähigkeit gegenüber Magnetfeldern und geht damit über die Tests der offiziellen Schweizer Chronometerprüfstelle Cosc hinaus, die jeder Master Chronometer aber vorher auch durchlaufen hat. Das Kaliber 8912 kommt in punkto Magnetstrahlung auf eine Unempfindlichkeit bis 15 000 Gauss. Die Uhr ist bis 30 Bar wasserdicht, was einem statischen Druck in 300 Metern Wassertiefe entspräche. Die Gangreserve beläuft sich auf 60 Stunden. Das Uhrwererk und sein eleganter Côte-de-Genève-Schliff sind durch den gläsernen Gehäuseboden zu sehen.

Die Omega Seamaster 300 in Bronze-Gold kostet 11 300 Euro, die Edelstahl-Version mit blauem Zifferblatt 6300 Euro. 

© Holger Christmann

Das könnte Sie auch interessieren:

Designjuwel für Uhren und Schmuck

Juweliere
Vor fünf Jahren modernisierte das Führungsquartett von Juwelier Hunke sein Geschäft in Ludwigsburg. Heute verkaufen die Vier Uhren von Rolex, Tudor und TAG Heuer sowie hochwertigen Schmuck in preisgekröntem Ambiente.

„Unsere Philosophie können wir am besten selbst vermitteln“

Interview
Im FEATURE-Interview erklärt Wilhelm Schmid, CEO von A. Lange & Söhne, warum die Marke mehr eigene Boutiquen eröffnet und warum Kunden sich mitunter in Geduld üben müssen.

Das Staunen über die Wand der Teile

A. Lange & Söhne
Die Glashütter Uhrenmarke A. Lange & Söhne eröffnet in Frankfurt am Main ihre dritte Boutique in Deutschland. Zu den Attraktionen gehört eine Wand mit den 684 Teilen eines Uhrwerks.