Seefeld in Tirol

Klösterlich sind nur
noch die Gemäuer

Das 5-Sterne Hotel Klosterbräu & Spa in Seefeld in Tirol bietet erstklassige Küche und einen Spiritual Spa. Ringsum erwarten den Gast endlose Loipen.

Das Klosterbräu & Spa liegt in der Ortsmitte von Seefeld, dem Ganzjahresurlaubsort, der jedoch vor allem durch den Wintersport bekannt wurde. 1964 und 1976 war Seefeld Austragungsort der nordischen Skidisziplinen der Olympischen Winterspiele in Innsbruck. 2019 fand hier die nordische Ski-WM statt. Seefeld ist eher nicht der laute Party-Ort, obwohl im Klosterbräu schon legendäre Feste gefeiert wurden. Dafür werden Genuss, Wellness und Sport großgeschrieben. Seefeld liegt auf einem 1200 Metern hohen Plateau, hinter dem es steil bergab ins Inntal geht.

Man kann hier alpin Ski fahren, aber der große Trumpf des schmucken Ortes sind die unschlagbaren Langlaufloipen. Rund 245 Kilometer bestens präparierte Langlaufloipen (Skating und Klassisch) bietet die Region. Hinzu kommen qualitätsgeprüfte Spezialloipen: sieben barrierefreie Loipen für den Schlittenlanglauf, eine beleuchtete Nachtloipe und eine Hundeloipe. Der Olympia-Ort ist Mitglied der Best of the Alps-Union – einem Zusammenschluss von zwölf weltbekannten Tourismusdestinationen in den Alpen. Die Klientel ist international, das Niveau der Hotellerie und Gastronomie gehoben.

Das gilt ganz besonders für das 5-Sterne-Haus Klosterbräu & Spa. Sieben Dinner Locations bietet das Haus. Die Küche ist exzellent, und die Weinkarte erlaubt Entdeckungen in verschiedenen Preisklassen, auch aus Österreich. Wir aßen im vornehmen Gewölbesaal und tranken als Begleitung zu unserem gebeizten Hirschrücken mit Sauce Rouille einen unvergesslichen Juris Ina’ Mera Reserve 2015 aus dem Burgenland.

Die Zimmer sind geräumig, in landestypischem Zierbe- und Lärchenholz getäfelt und topmodern ausgestattet. Der 3500 Quadratmeter große Wellnessbereich Spiritual Spa bietet sieben unterschiedliche Themensaunen, einen Innen- und Außenpool, zwei Whirlpools und romantische Ruheräume. Ein besonderes Erlebnis ist das Schwimmen im beheizten Außenpool mit Blick auf die 2210 Meter hohe Seefelder Spitze, den Hausberg der Olympiaregion Seefeld.

Sein Wohlfühlkonzept hat sich das Klosterbräu & Spa unter dem Namen Younique als Marke schützen lassen: Der Gast bucht ein Zeitfenster anstatt einer konkreten Behandlung. Dann werden während eines 15-minütigen Fußbads mit dem hauseigenen Spa-Therapeuten die persönlichen Bedürfnisse und Wünsche besprochen. Daraufhin wird eine maßgeschneiderte Behandlung zusammengestellt. Es wird „auf die momentanen Bedürfnisse des Gastes“ eingegangen. Und dann gibt es diese spezielle Sauna mit ihren geschwungenen Holzwänden, die aussieht, wie man sich die lauschige Behausung eines Hobbits vorstellt. Sie ist jedoch nicht vom Herrn der Ringe inspiriert, sondern von der landschaftsprägenden Form eines Gletschers.

Die Wände sind aus Zirbe handgeschnitzt, was weltweit einzigartig sein dürfte. Die Heiss-Zeit-Sauna ohne Ecken noch Kanten wurde von Klosterbräu-Eigentümer Alois Seyrling gemeinsam mit dem Künstler David Gstrein entworfen und ist definitiv ein Unikat. 800 Stunden brauchte Gstrein für die Fertigstellung.

Es kann passieren, dass der Gast sich hier unten plötzlich in einem mystisch ausgeleuchteten Kellergewölbe wiederfindet, dem Weinkeller aus dem Jahr 1516. Neben exquisiten Tropfen finden sich hier Ruheplätze und Tische für ein romantisches Abendessen oder auch für ein geselliges Fest. Solche Entdeckungen lassen erahnen, wie historisch das Gebäude ist.

Das 5-Sterne-Hotel Klosterbräu & Spa war einst ein Kloster. 1386 soll sich an dem Ort ein Hostienwunder ereignet haben. 1516 gründete Kaiser Maximilian I. an der Stelle das Augustinerkloster Seefeld. Unter Napoleon wurde es säkularisiert – wie viele Klöster Tirols. Seit 1809 ist der zinnenbekrönte Bau im Besitz der Seefelder Familie Seyrling. In Klosterbräu steckt auch das Wörtchen Bräu, und tatsächlich hat das Haus eine eigene Bierbrauerei. Der gesamte Bierbedarf wird selbst hergestellt, und die Gäste können zwischen sechs Sorten wählen. Raritäten wie das Waldbier mit heimischer Kiefer oder das Isar-Ursprungsbier sind ebenso Highlights wie das Champagnerbier – perfekt als Aperitif. 2015 wurde das Klosterbräu-Bier zum besten Österreichs gekürt.

Die Jahrhunderte alte Struktur des ehemaligen Klosters behielt die Eigentümerfamilie originalgetreu bei, als sie das Haus in ein Hotel verwandelte. Heute führen Alois Seyrling und seine Frau Agnes das 5-Sterne-Haus in sechster Generation. Unterstützt werden sie von Alois‘ Mutter Cristina und seinen Schwestern Laura mit ihrem Mann Wolfgang und Lindasowie von zahlreichen gut geschulten Mitarbeitern. Der familiäre Charakter gehört zum Charme des Klosterbräu. Dazu passt, dass Alois Seyrling Geschäftsführer ist, sich aber lieber als „Gastgeber in sechster Generation“ bezeichnet.

Wie alt der Gebäudekomplex schon ist, wurde klar, als das Hotel 2016 mit viel Prominenz den 500. Geburtstag des Hauses feierte. Prominente Leute können einem jederzeit im Klosterbräu & Spa über den Weg laufen. Mit den Namen geht man aber nicht hausieren. Zum Wohlfühlfaktor gehört eben auch Diskretion.

Es gehört zum Anspruch der Familie, sich nie auf Erreichtem auszuruhen. Und so bietet das Klosterbräu den Gästen auch 2021 spannende Neuerungen. Das Restaurant Klosterhof wurde mit einem Glasdach überdacht, das sich bei Bedarf öffnen lässt. Seyrling verspricht einen „kulinarischen Hotspot der Extraklasse“ mit mediterraner Küche, einem Flying-Dinner-Balkon und einer stylishen Showküche. Auf gesunde Zutaten wird wert gelegt. So bereitet der Pizzaiolo den Pizzateig aus dem Urgetreide Kamut oder aus Tiroler Bio-Mehl zu.

Das Restaurant Bräukeller hat sein Angebot um Veganes und Vegetarisches erweitert. Fernöstliche Einflüsse, Gewürze und Kräuter sollen eine größere Rolle spielen. Allerdings versichert Alois Seyrling, dass im Bräukeller auch in Zukunft „die saftigsten Steaks“ serviert werden.

Auch Fans des gepflegten Wellness-Urlaubs erwartet eine Neuerung. Als eines der ersten Hotels in Österreich führt das Klosterbräu & Spa seit August Pflegeprodukte aus dem Hause Augustinus Bader, zu dessen Fans Promis wie Victoria Beckham und Hailey Bieber zählen. Namensgeber und Erfinder ist der Universitätsprofessor Augustinus Bader, der zu den weltweit führenden Forschern auf den Gebieten Stammzellen und Biomedizin gezählt wird. Seine Pflegeprodukte sollen die natürliche Zellerneuerung der Haut unterstützen. Die Familie sei sich einig gewesen, „dass sich unsere zwei Marken und Philosophien perfekt verbinden und ergänzen“, sagt Alois Seyrling.

Es ist auch so nahezu unmöglich, sich nach einem Aufenthalt im Klosterbräu & Spa nicht verjüngt zu fühlen. Dafür reichen die großzügig-behaglich Atmosphäre, die kulinarischen Highlights und der Wellness-Bereich. Manche empfinden zusätzlich das hauseigene Bier als Jungbrunnen. Auch für sie gibt es ein spezielles Pflegeprogramm. Nach dem Saunagang empfehlen die „Sauna-Ritualmeister“ das hausgebraute Bier aus dem nie versiegenden Bierbrunnen „für den perfekten Nährstoff- und Flüssigkeitsausgleich“.

Eine Attraktion für kleine und große Gäste ist die vegetarische Bio-Landwirtschaft samt dem Streichelzoo Sigi’s Sauhaufen. Für sie bauten die Seyrlings ein altes Bauernhaus wieder auf. Gäste erleben hier hautnah, wie Nachhaltigkeit gelebt wird. Die nötige Wärmeenergie stammt aus Solarenergie und aus der Bio-Ortswärme Seefeld. Der Strombedarf wird aus Photovoltaik gedeckt. Die Produkte der Bio-Landwirtschaft – aber niemals das Fleisch – landen in der Hotelküche und im Younique-Shop.

© Holger Christmann